Merkels Rechenkünste – oder wem gehört „unser“ Atomausstieg ?

Juni 2nd, 2011

Vor Schwarz-Gelb war E=2022 – so ungefähr. Dann kam die Kanzlerin und hat E=2022+X gesetzt. Kaum geschen kam ein Tsunami-Erdbeben und hat das „X“ weggefegt. Jetzt ist E wieder so ungefähr 2022. Das ist nun die sog. „Energiewende“. Aber das Volk war aufmerksam und hat der Merkel und ihrer CDU samt Wurmfortsatz CDU und (Schlapp)Schwanz FDP das nicht geglaubt. Von den Oppositionsparteien hat man nur noch den Grünen geglaubt, weil die immer schon 2022 gesagt haben, die SPD hat wieder mal dumm geschaut, weil sie immer noch nicht weiß wofür oder wogegen sie eigentlich ist oder sein soll oder sollte. Nun haben die Grünen aber Angst, dass die Merkel ihnen ihren Atomausstieg klaut und ihn sich an ihre Federn heftet. Die SPD hat gleich signalisiert, dass sie nicht gegen die Merkel-Wende hätte, es würde ja jetzt das kommen, was die SPD ohnehin wolle.

Auch mit „Eins“ vor und „Eins“ zurück kann man Bewegung und Dynamik vorspiegeln. Die Diskussion über den Atomausstieg hat schon längst die Ebene der Rationalität verlassen. Von den Umfragen beflügelt tut die Kanzlerin das, was ankommt, sie will ja vieleicht nochmals wiedergewählt werden.

Im übrigen könne man ja nicht gegen das Volk regieren. Wohin das führt, sieht man in Griechenland: An das süße Gift sozialer Wohltaten gewöhnt, straft das Volk die Parteien ab, die ihm die Wohltaten streichen wollen. Wie ein zorniges Kind will man nicht sparen, auch wenn das in den Abgrund führt.  Ja Griechenland, da kann die Kanzlerin auch gegen das Volk regieren, denn in den Umfragen ist wohl eine deutlich Mehrheit des Volkes gegen weitere Hilfen oder besser Subventionen. Aber das Rettungspaket ist (angeblich) alternativlos, basta !

Was beim gegenwärtigen (widerwärtigen) Politikbetrieb auf der Strecke bleibt, ist die Demokratie. Das Volk als Zuschauer bei der Selbstinszenierung der „Politprofis“, die fleißig das tun, womit sie ankommen.

Wir wollen unseren Ausstieg wiederhaben ! Was soll eine Ethikkommision als Feigenblatt, weil man zu feige ist die Dinge beim Namen zu nennen. Dort sitzen alte Männer, die ihren Eigenen Laden nicht führen können, die sollen die Weisheit für die Zukunft haben ???

Wenn man sich hier nicht Zeit nimmt und das tut, worauf es ankommt: nämlich eine sichere Energie für sichere Arbeitsplätze, dann kann es passieren, dass das Licht zuhause zwar brennen bleibt, aber nicht mehr zuverlässige Energie für die Wirtschaft da ist. Dann ist vielleicht Papas Arbeitsplatz weg, aber wir fühlen uns ethisch gut.

Baden-Württemberg: Grün-Rot und die Volksabstimmung

April 21st, 2011

Das war wohl eine schwere Geburt ! Berge haben gekreist und ein Mäuslein wurde geboren. Nun soll es ja doch eine Volksabstimmung geben – oder ? Dem wackeren Kretschmann nimmt man noch ab, dass er eine Volksabstimmung wollen muss, um zu regieren. Eigenlich hätten seine Leute ja lieber nur eine Volksbefragung gewollt. Natürlich nur die Stuttgarter – Wutbürgerle. Dann wäre das gewünschte Ergebnis schon gekommen. Aber die SPD war wachsam ! Wirklich ? Grün-Rot hätte ja gerne das „nicht schaffbare“ Quorum von 30% gekippt und will dazu mit den anderen Parteien reden. Die CDU wäre ja wohl mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie da mitmachen würde !!!!

Man würde sich auch vorstellen können, das Quorum ganz entfallen zu lassen. Und Boris Palmer läßt sich schon damit vernehmen, dass seine Partei (Die Grünen) auch bei einem verfehlten Quorum weiter gegen den Bahnhofsbau kämpfen würden. Was für ein Verständnis von Demokratie ! Wie Brecht sagt, dann sollen sie sich doch gleich ein neues Volk wählen ! Aber vielleicht ist so mancher braver Schwabe ja schon aufgewacht und sieht nun klarer wes´(Un-)Geistes Kind die Grünen sind. Und die sollen die Probleme der Zukunft verantwortungsvoll lösen können ????

Ein Ethikrat soll´s richten !

März 27th, 2011

Liebe Kanzlerin,

für wie blöde hältst Du eigentlich das deutsche Volk ? Die überwiegenden Mehrheit hat Dir doch schon Dein „pastorales Innehalten“ nach Fukushima nicht abgenommen, und nun noch ein Ethikrat ! Wenn ich nicht mehr weiter weiß, das gründe ich einen Arbeitskreis. Braucht´s noch mehr Tat, gründe ich n´en Ethikrat !

Der ist doch einzig und alleine dafür da, das Feigenblatt für Deinen längst geplanten Ausstieg vom Ausstieg zu liefern. Glaubhafter wäre es gewesen, zu sagen Fukushima ist nicht überall, Tsunamis kommen in Deutschland nicht vor. Erdbeben kommen zwar vor, aber dafür haben wir Vorsorge getroffen. In Tokyo ist ja auch kein Hochhaus oder gar der neue Fernsehturm eingestürzt. Aber wir werden die Erkenntnisse aus Japan genau analysieren und die Folgerungen daraus ziehen. Dann wäre die Glaubhaftigkeit gewahrt gewesen. Aber das Geeiere und dann noch das Brüderle ! Schlimmer als jetzt, wäre es auch nicht geworden, man weiß ja, wer in welche Ecke gehört. Aber wenn man wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen von einer Ecke in die ander läuft, das versteht niemand mehr ! Wie kommt Du da wohl wieder raus ?

Ein Ethikrat wird feststellen – darauf wette ich – dass es unvertretbar ist, in Deutschland die Kernenergie zu nutzen. Dann kommen wir wieder auf „Los“ und setzen die alten Ausstiegepläne von Rot-Grün um, die anscheinend doch nicht so unvernünftig waren !

Das hätte man alles mit einigem Nachdenken früher haben können. Ich warte auf Deinen Spruch: „Die Abschaltung aller AKW´s ist nach dem Votum des Ethikrats alternativlos !“

Ein Gedicht zum Morgen….

März 27th, 2011

Eines Morgens
Ich wollte gerade duschen
kam ein Telegramm.
Handtuch um die Lenden
las ich wie im Fieber.

„Komm bitte heute um drei
ins Buschwindrosenwäldchen.
Wir passen zueinander.
Herzlichst, die Liebe.“

Ich hatte mich gesehnt
und wirklich sehr
und dachte nichts wie hin.

Im Wäldchen aber war
von Buschwindrosen keine Spur.
Es lagen nur Kondome im Laub
und benutztes Toilettenpapier.

Die Liebe war auch nicht zur Stelle
und auf der benachbarten Mülldeponie
buhte ein bissiger Wind.

Ungeduscht, geduzt und ausgebuht
fuhr ich in einer überfüllten U-Bahn
weh nach Hause.

Das Gedicht von Max Goldt stammt aus dem Band „Die liebenden Deutschen“: 645 Liebesgedichte aus 400 Jahren. Das Heilige und das Schweinische, das Artige und das Abartige von 200 Dichterinnen und Dichtern. „Reicht für ein halbes Liebesleben“ (Das Gedicht). 688 Seiten. (http://www.zweitausendeins.de/)

Für mehr de Maizière in der Politik

März 21st, 2011

Ich habe jetzt endlich genug von den medialen Schaumschlägern, die das sog. politische Geschen in den letzen Wochen bestimmten. Ist unsere repräsentative Demokratie schon so verkommen, dass sie mit „Deutschland sucht den Superstar“ (DFDS) oder „Germany´s next top model“ (Gntm) konkurriert ?

Welche politischen Qualitäten muß man denn für die Kanzlerin haben, um als „großes Talent“ zu gelten ? Ist das schon ein Meisterstück, wenn man versucht die Bundeswehr kaputt zu machen, um sich damit zu profilieren, koste es was es wolle ?

Ein Mann der „Mühsal der Ebene“ ist der Karl-Theodor gewiß nicht ! Dass er im Wirtschaftsministerium keine allzu deutlichen Spuren hinterlassen konnte, darf man ihm nicht vorwerfen, da war er ja nur zu kurz.

Aber im Verteidigungsministerium pflastern die geschassten Kommandeure und Kapitäne seinen Weg. Ich glaube, dass er auch deshalb „hingeschmissen“ hat, weil er gemerkt hat, dass die Reform der Bundeswehr viel zu mühsam wird.

Jetzt müssen die stillen, fleissigen Arbeiter, wie de Maizière den Schutt wegräumen, dieweilen der Baron vom Come-Back träumt.

Der Verfall der repräsentativen Demokratie geht ja auch mit der Wahl in Sachsen-Anhalt weiter. War die Wahlbeteiligung in der Wahl davor schon sehr nieder ist sie jetzt etwas gestiegen, was die Kanzlerin schon als Erfolg wertet.

Ganz nüchtern betrachtet:
Etwa die Hälfte der wahlberechtigten Bürger hatte die „Auswahl“ aus den Kandidaten, die sich in den Parteien „hochgedient“ hatten. Wer kann da noch von „Repräsentation“ sprechen. Ich jedenfalls habe es satt, von Möchtegernguttenbergs und anderen „Politprofis“ wie z.B. Söder, repräsentiert zu werden.

Die Kernkraftdebatte zeigt es doch überdeutlich: Diese Art von Politiker hat zuerst ihren Vorteil im Blick, dann den der Partei und wie man aus der Sache politischen Profit schlagen kann. Die Sache zählt nur insoweit, als sie die eigene und die Macht der eigenen Partei befördert. Da passt es ganz gut, dass die Medien gleich nach dem Reaktorunfall in Japan die Ängste von Tschernobyl beschworen haben. Die Angst ist ein schlechter Ratgeber. Wir haben das limbische System im Gehirn geerbt, um als Höhlenmenschen zu überleben. Mit Gehirn und Denken hat das wenig zu tun. Das muss ja alles ausgeschaltet werden, damit die Flucht oder der Angriff gelingt. Mehr kann das limbische System nicht „denken“.  Auf diesen Holzweg sollten wir uns nicht führen lassen. Es gilt der alte Kant´sche Satz:“Aufklärung ist der Ausbruch des Menschen aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit. Journalisten und Politiker sind nicht klüger als wir selbst, das wollen die uns nur einreden !

Also: Denk mal wieder und lass´Dich nicht von den Rattenfängern einlullen !!!!!!!!!!!!!

Esse est percipi (3) schweizer Schläger und Statistik

März 11th, 2010

Seit heute (8.3.) stehen 3 schweizer Schüler vor Gericht in München. Sie haben bei einem Klassenausflug in München mehrer Passanten in der Innenstadt brutal zusammengeschlagen, ein  wurde sogar lebensgefährlich verletzt, ist aber mittlerweile wieder außer Lebensgefahr. Die Anklage lautet u.a. auf versuchten Mord. Einer der Schüler gab an, sie wollten Spaß haben.

Am frühen Morgen des 8.3. hörte ich einen Kommentar auf Bayern 1 mit dem Tenor, dass die Jugendgewalt zunähme.

Es wurde dann ein Mitarbeiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen interviewt. Sein Fazit war,

  • dass die Jugendgewaltkriminalität nicht zugenommen, sondern abgenommen habe, das zeigten vor allem auch die Berichte der Schuldirektoren, die die Vorfälle ja der Versicherung zu melden hätten, wenn körperliche Schäden zu verzeichnen wären.
  • Was dagegen zugenommen habe, sei die Berichterstattung in den Medien. Sie sei drei bis fünf Mal höher als früher.

Der Bericht ist unter

http://www.kfn.de/versions/kfn/assets/fb107zusammenfassung.pdf

im Netz als Kurzfassung zu finden, die Homepage ist über :

http://www.kfn.de/home.htm

zu erreichen. , die Inhalte hat natürlich das Institut alleine zu vertreten, Admin lehnt jede Haftung hierfür ab.

Ein  Projekt des KfN befasst sich mit der Fernsehberichterstattung über Gewaltkriminalität in Deutschland und untersucht die Motive und Entscheidungsstrukturen der Macher. Das Projekt stützt sich auf eine qualitative Journalistenbefragung und eine Analyse aktueller Fernsehnachrichten, Boulevardmagazine und Reportagen. Dazu gibt es aber leider noch keine Berichte.
Das Institut für Friedenspädagogig Tübingen e.V. hat hierzu aber einiges anzubieten http://www.friedenspaedagogik.de/ .

Der Moderator war nach dem Interview sehr betroffen und wußte nicht weiter. Die Angelegenheit reisserisch mit den Fakten aufzumotzen ging nun nicht mehr…..!

Durch die gesteigerte Berichterstattung über diese Vorgänge wird aber vielleicht eine bedrohliche Weltsicht erschaffen….oder verfestigt.

Das Problem der Wirkung der Gewaltdarstellung in den Medien, besonders dem Fernsehen, hat mich nicht mehr losgelassen. Wie ich bei der wieteren Internetrecherche feststellen konnte, ist die „Medienwirksamkeit“ ein intensiver Forschungs- und Vorlesungsgegenstand der Medienwissenschaften an den Hochschulen.

Dabei stellt sich heraus, dass der einfache Reiz-Reaktions-Ansatz schon lange nicht mehr als Erklärungsansatz verfolgt wird (Pawlow´scher Hund !- ist out ). Von der Rezeption der Bilder im Fernsehen zur schrecklichen Tat ist ein wesentlich weiterer und komplexerer Weg. Da hat das „Milieu“, in dem die Jugendlichen aufwachsen, einschließlich Eltern natürlich, einen wichtigen Einfluß. Was mich überrascht hat, es gibt nur sehr wenige ernstzunehmende Studien, die die Wirkung von gewalttätigen Fernsehbildern und auch Computerspielen untersuchen. Die Ergebnisse, die bisher öffentlich zugänglich sind, gebieten eher einen vorsichtigen Umgang mit den bekannten und beliebten Klischees.

Was jedoch unbestritten ist, ist die Wirkung der Medien auf das „Agendasetting“. D.h. dass diese versuchen uns vorzugeben, was wir denken sollen !

Weiter taucht in den Publikationen auch der Begriff des „widerspenstigen Zuschauers“ auf, der den Absichten der Journalisten nicht so folgt, wie diese es gerne hätten….woran das Vorschreiben des Wie den Denkens oft scheitert !

Also viel Stoff für eine Fortsetzung !!! Die auch bald folgen wird.

Esse est percipi…(2) Käßmann ??? -Käßmann !!!

Februar 25th, 2010

Da läßt es mir die Feder resp. Tasten nicht ruhen. Besonders aus den Zeitungen mit den großen Buchstaben sprang er einen förmlich an, der „tapfere Rücktritt“ der Margot Käßmann. Im Grunde ein Lehrstück über die -öffentliche – Wahrnehmung. Frau Käßmann hatte ja förmlich die Wahrnehmung in den Medien als moralische Instanz gesucht, da war es nur konsequent, zurückzutreten, als sich diese Wahrnehmung durch die Trunkenheitsfahrt wandeln mußte. Sie hätte es wohl schwer ertragen, wenn politische Einmischungen unter Hinweis auf die Steinewerferin im Glashaus konterkariert worden wären.

Die Wahrnehmung als moralischen Authorität verträgt sich nicht mit einer Straftat. Da ist das Mediengeschäft wesentlich ungnädiger als die Justiz !

Ihre Kollegen befleißigten sich zwar schnell, zu sagen, sie hätte nicht zurücktretn müssen, ob das aber wirklich die echte Meinung war ? Ihr Stellvertreter hat auch gleich erklärt, daß er sich politisch einmischen werde. Da frage ich mich schon, was sich die Kirche in die Politik einzumischen hat. Sie ist doch mit dem Seelenheil ihrer Schäfchen vollauf beschäftigt. Der Staat treibt doch fleißig die Kirchensteuer ein, vielleicht lenkt so eine Affaire von unbequemen Wahrheiten ab -Cui bono ???

Für mich war der mediale Rummel über den Abgang peinlich. Es nährt in mir den Verdacht, daß M.K. eine gehörige Portion Narzißmus besitzt, mehr als einem geistlichen Amt zuträglich ist. Warum braucht es zur Erklärung des Rücktritts eine Pressekonferenz ? Es hätte ihr gut zu Gesicht gestanden, sich schriftlich zu äußern und am Schluß vielleicht Luther zu zitieren: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, sowahr mir Gott helfe.“ Stattdessen selbstgerecht in die laufenden Kameras: „So tief man auch fällt, Gott fängt einen auf.“

Nun ist die mediale Wahrnehmung der M.K. eine andere geworden, bald wird sie für die Medien uninteressant sein. Vielleicht erfährt man später, wie sie mit dem „Absturz“ fertiggeworden ist.

Esse est percipi…

Februar 24th, 2010

„Esse est percipi……“ für die Nichtlateiner: „Sein ist wahrgenommen werden“.

Das Zitat stammt von George Berkeley, einem irischen Bischof und Philosophen, der von 1685 -1753 gelebt hat. Zur Erinnerung, der Dreißigjährige Krieg war 1648 mit dem Westfälischen Frieden zu ende gegangen. Danach gab es eine ganze Menge von Kriegen, auch ich mußte hier nachschlagen und erspare Ihnen die Aufzählung. Summa summarum also eine recht unruhige Zeit. Der Gedanke aber dennoch schon sehr modern und hochinteressant !

 

Gefunden habe ich das Zitat im Buch von Thomas Wieczorek (W) „Die verblödete Republik – Wie uns Medien, Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen“ (Knaur-Taschenbuch, mittlerweile auch Spiegel-Bestseller). Ein ziemlich negatives Buch, manches unzweifelhaft richtig, aber auch hier darf mit dem eigenen Verstand kritisch gedacht werden ! Und…..nur nicht schwermütig werden !

 

Sehr interessant fand ich das Kapitel III: Indoktrination. W setzt sich hier mit der Frage auseinander, wie man es schafft, ein nicht einmal in sich geschlossenes Zerrbild der Wirklichkeit zum Allgemeinwissen zu machen. Er nimmt das Ergebnis vorweg und vertritt die provokante These, dass man jedem Volk grundsätzlich fast alles einreden könne, wenn man sich nur geschickt genug anstelle…….

 

Cui bono (boni ???) – wer profitiert davon ?

In unserer mediendominierten parteienrepräsentierenden Demokratie kann jemand nur dann Erfolg haben, wenn er von den Medien wahrgenommen wird, die ihn dann wieder als Multiplikatoren zu Herrn Jedermann oder Jederfrau bringen. So wird Niemand durch multiplizierte Wahrnehmung zu Jemand (Esse est percipi) gemacht. Elisabeth Noelle-Neumann geht sogar soweit zu sagen, dass sich das Individuum der Beeinflussung durch gleichgeschaltete Massenmedien nicht entziehen könne, da die Abwehrmechanismen außer Kraft gesetzt seien. Man ist geneigt, dem zuzustimmen, wenn man „Deutschland sucht den Superstar“ oder „Germanys next Top-Model“ als Belege heranzieht.

 

Oder in der praktischen Politik: Wer kannte vor der Bundestagswahl Politiker wie Herrn Roettgen (ich weiß heute noch nicht, wie man ihn schreibt, sollte vielleicht nicht so locker in der Zeitung über ihn weglesen !) oder Rösler ? Der eine hat den Atomausstieg für sich entdeckt, dem anderen ist der Dauerbrenner Gesundheitsreform zugefallen. Die Frau Köhler – Schröder – Köpf oder wie ??? muß da noch hinarbeiten! KT (ich hoffe Sie wissen, dass der unser neuer Verteidigungsminister ist) wächst an Afghanistan, vielleicht besser Affgähnistan ????

 

Dieses Handwerk beherrscht aber doch unser Guido am besten! Richtig professionell, wie er zurzeit „Hartz IV“ spielt. Seine Gegner spielen alle brav mit, obwohl sie das Spiel eigentlich durchschauen sollten. Wahrscheinlich hoffen sie insgeheim, dass es schief geht oder sogar davon zu profitieren und sich zu profilieren !. Das wird’s aber nicht. Die Sau, die durchs Dorf getrieben wird (neudeutsch „Agendasetting“) kann nicht blöd genug sein, hauptsächlich sie ist schrill, bunt und laut ! Dann wird sie wahrgenommen, der Kontext ist doch wurscht, es zählt nur, man wird gedruckt oder gesendet. Das Medium schaffe die Wirklichkeit selbst, die es vorgibt abzubilden, wie der Berliner Politikprofessor Guggenberger von W zitiert wird. Vielleicht stimmen dem Guido ja einige insgeheim zu???

 

Dass ohne massive Mitwirkung der Medien kaum noch etwa läuft zeigt auch das folgende Beispiel:

Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, wie der große Gerd, der nur BILD, Bam´ s und die Glotze zum Regieren brauchte, den „Heidelberger Professor“ (der mit der Bierdeckel-Steuererklärung, ich glaube, er hieß Kirchhoff) abschoss…..Oder die talentfreie Geräuschkulisse Daniel Kübelböck (DSDS = D sucht den Superstar).

 

Das hängt auch damit zusammen, dass wir uns heute unsere Wirklichkeit ganz wesentlich mit den Medien konstruieren, wie der Hamburger Journalistikprofessor Weischenberg in W meint. Dort hält dann auch prompt der Wiener Philosophieprofessor Paul Liessmann dagegen, dass der Triumph des Meinungsjournalismus die Kehrseite der Tatsache ist, dass niemand mehr was weiß !!!

 

„Geht es nach dem Florentiner Politikprofessor und Medienkritiker G. Sartori, so gefährden die Medien nicht nur die Demokratie, sondern auch unsere geistige Gesundheit. Das Aufsaugen manipulierter oder virtueller Bilder ersetzt das logische, abstrakte und systematische Denken; und wir verlernen es, die Wirklichkeit zu begreifen und zu erklären: der homo sapiens wird zum homo videns und marschiert schnurstracks zurück in die „vorkulturelle Frühzeit der Menschheit“, vielleicht homo ludens ?. Im Extremfall verliert er den Kontakt zur Realität und sich selbst.“ So das wörtliche Zitat aus W-Kapitel „Moderne Medien: zurück in die Steinzeit ?“

 

Mit dem weiteren Ausflug in die Medientheorie begibt sich W allerdings aufs Glatteis. Sehr einseitig betet er Enzensberger nach, vor allem beim „Nullmedium“.

 

Hierzu Wikipedia:

„Den Begriff Nullmedium prägte Hans Magnus Enzensberger in seiner Fernsehkritik, die polemisch darauf hinweist, dass alle Klagen über das Fernsehen „gegenstandslos“ seien, weil das Fernsehen ein Medium der Gegenstandslosigkeit geworden sei; während zunächst noch programmbestimmte Inhalte gesendet worden seien, verkomme es zunehmend zu einem Medium der Belanglosigkeit und Beliebigkeit, zu einem „Trancemittel“.“

Enzensberger führt sich hier bis auf Brecht mit seiner „Radiotheorie“ zurück.

Mir ist das alles etwa zu marxistisch ideologisiert, vielleicht auch nach der Ideologie gebogen; mir gefällt das Infotainment von Neil Postman besser, auch hierzu Wikidedia:

„Unter Infotainment (Kofferwort aus dem Englischen: information und entertainment) versteht man die unterhaltsame Vermittlung von Bildungsinhalten und meist auch Scheinwissen, das den Anspruch erhebt, Bildungsbestandteil zu sein.

Der Begriff Infotainment wurde von dem Medienkritiker Neil Postman geprägt, der das Fernsehen kritisch hinterfragte. In seinem Buch „Wir amüsieren uns zu Tode“ (1985) wird von Postman die Behauptung aufgestellt, dass das Fernsehen den rationalen öffentlichen Diskurs in der Form verwandelt, dass jedes Thema – Politik, Kultur, Erziehung, Bildung, etc. – als emotionalisierte, oberflächliche Unterhaltung erscheint. Der politische Wahlkampf sei kein ernsthafter Diskurs mehr über die Inhalte, sondern ähnlich einer großen Varieté-Veranstaltung. Durch diesen Prozess wird nach Postman eine der wesentlichsten Errungenschaften der Aufklärung zerstört: die Fähigkeit zur rationalen Urteilsbildung (Urteilsvermögen); eine Entwicklung, die Postman zufolge die Grundlagen der Demokratie zersetzt und in eine neue Unmündigkeit führt.“

Ich merke schon, das wird alles sehr üppig, die Medientheorie wird in einem nächsten Beitrag abzuhandeln sein, jetzt nur ein Zwischenfazit, es paßt ganz gut das Ende des „Digitalen Evangeliums“ von Magnus dem Enzensberger:

Das digitale Evangelium

 

  • Medien spielen eine zentrale Rolle in der menschlichen Existenz, und ihre rasante Entwicklung führt zu Veränderungen, die niemand wirklich abschätzen kann. Medienproheten, die sich und uns entweder die Apokalypse oder die Erlösung von allen Übeln weissagen, sollten wir der Lächerlichkeit preisgeben, die sie verdienen.“
  • „Es gibt ein Leben diesseits der digitalen Welt: das einzige, das wir haben.“

Strichpunkt von mir, dem Realen: Es gibt einen Abschaltknopf, benutzen wir ihn !!!

Fortsetzung folgt……

Übrigens auch Nassehi sagt in seiner katholischeren Welt im Blog weiter oben was zu Fernsehformaten !

 

 

 

 

 

 

 

Die Geschichte von der traurigen Traurigkeit….

Januar 31st, 2010

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit:

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg

entlangkam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war

leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines

unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt

blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel

erkennen.

Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast

körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit

menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig

und fragte:

„Wer bist du?“

Zwei fast leblose Augen blickten müde auf.

„Ich? Ich bin die Traurigkeit“,

flüsterte die Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu

hören war.

„Ach die Traurigkeit!“

rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte

Bekannte begrüßen.

„Du kennst mich?“

fragte die Traurigkeit mißtrauisch.

„Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich

ein Stück des Weges begleitet.“

„Ja aber…“, argwöhnte die Traurigkeit, „warum flüchtest du

dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?“

„Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt

doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtigen einholst.

Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos

aus?“

„Ich…..ich bin traurig“,

antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.

Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr.

„Traurig bist du also“,

sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf.

„Erzähl mir doch, was dich so bedrückt.“

Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich

jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon

gewünscht.

„Ach, weißt du“, begann sie zögernd und äußerst verwundert,

„es ist so, daß mich einfach niemand mag. Es ist nun mal

meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine

gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen

komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und

meiden mich wie die Pest.“

Die Traurigkeit schluckte schwer.

„Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen.

Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr

falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie

sagen: „Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie

Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen.

Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.

Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten

Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich

mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen.“

„Oh ja“, bestätigte die alte Frau, „solche Menschen sind mir

schon oft begegnet.“

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.

„Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich

ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich

helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen.

Wer traurig ist hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid

bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das

tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die

ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen.

Doch die Menschen wollen gar nicht, daß ich ihnen dabei

helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen

über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer

aus Bitterkeit zu.“

Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann

stärker und schließlich ganz verzweifelt Die kleine, alte

Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre

Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und

streichelte zärtlich das zitternde Bündel.

„Weine nur, Traurigkeit“, flüsterte sie liebevoll, „ruh dich

aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun

an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten,

damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt.“

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf

und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin:

„Aber…aber – wer bist eigentlich du?“ „Ich?“

sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte

sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.

„Ich bin die Hoffnung.“!


(Hilfe,) die Welt wird katholischer….

Januar 18th, 2010

Das meinte jedenfalls der Münchner Soziologieprofessor Armin Nassehi, am 30. Dezember 2009 auf Seite 42 in der SZ – allerdings ohne den Zusatz „Hilfe“, der stammt von mir und soll ebenso provozieren, wie das Interview.

Sein Ausgangspunkt ist die post bürgerliche Gesellschaft. Deren Definition bleibt er allerdings schuldig, sie erschließt sich nur bruchstückhaft aus dem Interview:

Das Meiste, was einen Alltag heute ausmache, funktioniere eher ritualisiert, eher praktisch, eher reflexionsfrei, eher ästhetisch. Wir fänden Dinge faszinierend, die uns mit Bildern sinnlich ansprechen. In einer Mediengesellschaft funktioniere eben fast alles über Bilder, wenn man wolle: über Fernsehformate.

Der Protestantismus habe sich immer dagegen gewehrt, dass das Religiöse primär über Bilder, Gefühle und Verschmelzungsphantasien zum Faszinosum werde. Damit sei er besonders tauglich für das Selbstbild der bürgerlichen Gesellschaft mit ihrer Betonung des selbsttranparenten, identiätsstarken Individuums. Der Einzelne entscheide rational und in voller Transparenz. Der handelnde Akteur kann immer gute Gründe angeben, für das, was er tut. Der mittelalterliche Mensch habe ethisch von der Hand in den Mund gelebt, er wußte ja auch nicht, dass er Katholik war, das gab es ja erst nach Luther, er war einfach nur Christ. Der muß eine einheitliche Lebensführung zumindest simulieren. Er brauche eine Form von Intellektualität, die ohne Widersprüche auskomme, die Glaubenssätze müßten alle zusammenpassen. Soweit mein sehr geschätzter Lehrer Prof. Nassehi.

Als erstes bedarf die „post bürgerliche Gesellschaft“ einer eingehenden Diskussion:

Es mag ja sein, dass viele Mitglieder der Gesellschaft (ich vermeide bewusst den Begriff „Bürger“ !) „Opfer“ der Kulturindustrie nach Horkheimer/Adorno geworden sind, aber dies doch in ganz unterschiedlicher Weise. Nicht jeder läßt sich kritiklos einlullen und nimmt alles hin, so, wie die Medien gerne hätten ! Dass vieles heute über Emotionen besser zu vermitteln ist, als durch das pure Sachargument, dem ist sicher zuzustimmen. Das bestätigen auch Hirnforscher, die den Lernerfolg, insbesondere in der Schule, nicht durch Angst und Drill, sondern durch positive Gefühle und echtes Interesse für den „Lerngegenstand“ gewährleistet sehen wollen. Dass die Lehrer hierbei gegen Playstation und Hollywood konkurrieren, wie der Hirnforscher Spitzer sagt, macht die Sache sicher nicht leicht. Es ist halt einfacher, sich „bespaßen“ zu lassen, als sich selbst mit einem Problem auseinander zusetzen !

Aber dass die Welt hauptsächlich über Fernsehformate interpretiert wird, dem kann ich nicht zustimmen. Zur emotionalen „Bezauberung“ gehören nicht nur schöne Bilder, sondern auch das Hören, Riechen und Schmecken. Die Emotionen werden aber von den Kirchen seit eh und je gut bedient: Die mit „Feiertagschristen“ aller Konfessionen vollen Kirchen an den hohen Fest- und Feiertagen wie Weihnachten, Ostern usw. zeigen eindeutig, dass es hier keine wesentlichen Unterschiede gibt. Auch die und die zentralen Gebete, wie z.B. das Vaterunser unterscheiden sich für den theologischen Laien nur semantisch. Ein großer Unterschied ist allerdings die Möglichkeit der Katholiken, ihre Sünden durch die Beichte loszuwerden. Da ist den Evangelen verwehrt, sie müssen auf das Jenseits warten, ob sie zu den Erwählten oder Verstoßenen zählen. Max Weber hat die Folgen, die sich seiner Meinung nach daraus ergeben, in seinen Arbeiten zur Protestantischen Ethik eindrucksvoll aufgezeigt.

Im Interview wird auch nicht ganz deutlich zwischen gläubigen Christen und Kirchenmitgliedern unterschieden. Die Frage, ob ein Gläubiger eine Organisation als Vermittler zwischen Gott und sich braucht, darf nicht ausgeblendet werden.

Die katholische Kirche bietet ihren Mitgliedern die absolute Wahrheit, in theologischen Fragen ist der Papst ja sogar unfehlbar. Das gibt einem Gläubigen den Halt und die Struktur, wonach die Menschen in ihrem tiefsten Inneren suchen. Auch die zahlreichen Riten sind dazu geeignet, Halt zu geben. In ähnlicher Weise tut das das Judentum.

Das hat ja auch jahrhundertelang gut funktioniert. Das Wissen ist aber heute weitestgehend allgemein verfügbar geworden und die Probleme, vor die sich die Menschen gestellt sehen, sind wesentlich komplexer geworden. Die christlichen „Glaubensessentials“ sind ja auch nicht gerade einfach mit Erbsünde, Erlösung Kreuzestod usw. In anderen Glaubensrichtungen geht das auch einfacher. Zum Beispiel beim Buddhismus gibt es die vier edlen Wahrheiten:

  • Leben ist immer Leiden;

  • die Ursache für das Leiden sind die Begierden;

  • Das Aufheben der Leiden gelingt nur durch die Aufhebung der Begierden;

  • Der konkrete Weg die Begierden aufzuheben ist der achtfache Pfad
    (ähnlich den 10 Geboten).“

Die „Erklärungsangebote“ sind eben gerade durch die Medien mehr geworden und die Menschen scheinen experimentierfreudigen geworden zu sein, was den „Weg zur Seligkeit“ anbetrifft, sie wollen vielleicht auch weniger „delegieren“. Es muß ja auch nicht alles streng logisch sein, das zeigt auch die von Nassehi zitierte Untersuchung, wonach die Leute sich ihre Inhalte selbst zusammenbasteln, die aber argumentativ nicht zur Einheit verschmolzen werden müssen.

Katholischer ist die Welt keineswegs geworden, deshalb ist auch kein Hilferuf notwendig ! (zumindest meiner Meinung nach)

Man ist nur wesentlich bereitwilliger geworden, das infrage zu stellen, wo man „hineingeboren“ wurde. Dass das auch durch emotionalere „Erklärungsformate“ geschieht, ist ja nicht abzulehnen.

Dass die Kirchen allerdings Mitglieder dadurch gewinnen könnten, dass die Leute über die „Hintertüre“ zu Ihnen über Aktionen kämen, die nicht primär kirchlich wären und dann „drinblieben“, wie Nassehi vorschlägt, halte ich für ziemlich abenteuerlich. Ich wäre da schnell wieder weg, wenn ich merken würde, dass ich wo hingeraten bin, wo ich nicht hinwollte.

Da bin ich ziemlich evangelisch und rational, das möchte ich schon gerne bewusst bestimmen !